Heilpraktikerin Gabriele Landwerlin ~ Freiburg
Königskerze, Verbascum densiflorum, Verbascum phlomoides
Ordnung: Lamiales (Lippenblütlerartige)
Volksnamen: Wollblume, Marienkerze, Wundblume, Fackelkraut, Brennkraut, Himmelsbrand, Wetterkerze, Unholdkerze.
Die Königskerze ist eine alte Heilpflanze. Schon Hippokrates (460-377 v. Chr.) erwähnt die Königskerze zur Wundbehandlung.
Hildegard von Bingen: „Die Königskerze ist warm und trocken und etwas kalt und wer ein schwaches und trauriges Herz hat, der koche Königskerze mit Fleisch oder Fisch oder mit Kucheln ohne andere Kräuter und ess das oft und es stärkt sein Herz und macht es fröhlich. Aber auch wer in der Stimme und in der Kehle heiser ist und wer in der Brust Schmerzen hat, der koche Königskerze und Fenchel in gleichem Gewicht in gutem Wein und er seihe das durch ein Tuch und trinke es oft und er wird die Stimme wieder erlangen und er heilt die Brust.“
Die Königskerze ist ein zentraler Bestandteil des Kräuterbuschens (Kräuterstrauß zu Maria Himmelfahrt,), der Kräuterbuschen ist eine kleine Hausapotheke, der getrocknet wird und das Jahr über zur Abwehr von Unwetter oder Krankheit eingesetzt wird.
Majestätisch steht die bis zu 2m hohe Königskerze an Schutthalden und Bahndämmen. Sie bevorzugt trockene, sonnige Stellen und wächst fast in ganz Europa.
Die Königskerze ist zweijährig. Im ersten Jahr wächst im Herbst eine große Blattrosette mit den weichen, dicht behaarten Blättern heran. Diese werden im nächsten Jahr bis zu einem halben Meter lang. Je größer die Rosette, desto größer wird im zweiten Jahr die Pflanze.Im Sommer des zweiten Jahres reckt sich der Stängel in die Höhe und die leuchtend gelben Blüten bilden sich. Nach Rückschnitt blüht sie ein zweitesmal.Sie samt sich im Garten bereitwillig aus. (Soll den Blitz vom Haus ablenken).
Den stattlichen Fruchtstand tauchte man im Mittelalter in Pech oder Wachs und verwendete in als Fackel.
Inhaltsstoffe:
- Saponine
- Schleim
- Flavonoide
- Iridoide
- Ätherische Öle (wenig)
Wirkungen:
- Die Pflanzenschleime wirken Hustenreiz mildernd und schützen die Schleimhäute.
- Die Saponine sind Auswurf fördernd und Sekret lösend.
- Dazu wirken die Blüten noch entzündungshemmend, leicht fiebersenkend und beruhigend.
Verwendete Teile:
- Blüten
Hinweis: Da die Blüten Wasser anziehend sind, muss die Droge gut trocken aufbewahrt werden, weil sie sonst leicht schimmelt.
Anwendungen:
- Meist als Tee, fertige Hustenteemischungen
- In Heilsalben für die Wundheilung
Teezubereitung:
Zur Reizlinderung: 1TL fein
geschnittener Königskerzenblüten mit 150ml warmem Wasser übergießen, nach 30 -60
Min. durch einen feinen Filter abfiltrieren (Achtung sonst feine Härchen im
Tee), 2-3 Tassen pro Tag schluckweise trinken.
Zur Auswurfförderung: 1TL fein
geschnittener Königskerzenblüten mit 150 ml heißem Wasser übergießen und nach 10
Min. abfiltrieren.
Kommission
E:
Katarrhe der Luftwege